Geh deinen Weg und komm bei Dir an


Unsere Idee und der Mytos einer uralte Pilgerreise


Diese Website erklärt und dokumentiert das Pilgerprojekt des Bundesverbands katholischer Einrichtungen und Dienste der Erziehungshilfen e.V. (BVkE). Die nachhaltige Wirkung des Pilgerns auf den Jakobswegen mit jungen Menschen aus der Erziehungshilfe konnte bereits in vielen Einrichtungen und Diensten des BVkE erfahrbar werden. Einzelne Pilgerinnen und Pilger und auch die Pilgergruppe stellen erstaunliche Entwicklungen fest, die sie noch viele Jahre begleiten. Das Projekt „In Bewegung sein – Mit jungen Menschen auf den Jakobswegen in Deutschland und Europa“ fördert das Pilgern, schafft Gemeinschaftsbewusstsein und motiviert die bisher unentschlossenen Verbandsmitglieder und Mitarbeitenden, sich der Pilgerbewegung im BVkE anzuschließen. Pilgern auf den Jakobswegen 2018 Wir rufen die Dienste und Einrichtungen auf, auch in diesem Jahr das Pilgern auf den Jakobswegen in ihr Programm aufzunehmen. Der Ideenvielfalt bei der Ausgestaltung sind kaum Grenzen gesetzt. Ziel ist es, die Jakobswege in Deutschland, Frankreich und Spanien zu gehen. Auch die Jakobswege in angrenzenden Ländern können ausgewählt werden. Suchen Sie sich eine auf Ihre Möglichkeiten abgestimmte Strecke heraus. In Deutschland wollen wir die vielen Jakobswege nutzen und dabei ein Kreuz pilgern: vom Norden in den Süden – vom Osten nach Westen, das heißt: von Flensburg bis nach Breisach am Rhein und von Görlitz bis nach Aachen/Trier. Von diesen westlichen und südlichen Punkten geht es dann weiter durch Frankreich bis nach Santiago de Compostela. Anschließend wird Ihr Pilgererlebnis auf dieser Homepage dokumentiert.

 

Der Jakobsweg


Auf die Frage, wo der Jakobsweg beginne, erhält man in Spanien die Antwort: „El camino comienza en su casa“ (Der Weg beginnt in Ihrem Haus).

Als Jakobsweg (spanisch Camino de Santiago, galicisch: Camiño de Santiago) wird eine Anzahl von Pilgerwegen durch ganz Europa bezeichnet, die alle das Grab des Apostels Jakobus in Santiago de Compostela in Galicien (Spanien) zum Ziel haben.
In erster Linie wird darunter der Camino Francés verstanden, jene hochmittelalterliche Hauptverkehrsachse Nordspaniens, die von den Pyrenäen zum Jakobsgrab führt und die Königsstädte Jaca, Pamplona, Estella, Burgos und León miteinander verbindet. Diese Route, so wie sie heute noch begangen wird, entstand in der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts.

Ein Pilgerführer des 12. Jahrhunderts, der im Jakobsbuch (lateinisch Liber Sancti Jacobi), der Hauptquelle zur Jakobusverehrung im Hochmittelalter, enthalten ist, nannte für den französischen Raum vier weitere Wege, die sich im Umfeld der Pyrenäen zu einem Strang vereinigen.
Nach der Wiederbelebung der Pilgerfahrt nach Santiago de Compostela in den 1970er und 1980er Jahren wurde der spanische Hauptweg 1993 in das UNESCO-Welterbe aufgenommen. 1998 erhielten auch die vier im Liber Sancti Jacobi beschriebenen französischen Wege diesen Titel. Zuvor schon hatte der Europarat im Jahre 1987 die Wege der Jakobspilger in ganz Europa zur europäischen Kulturroute erhoben und ihre Identifizierung empfohlen. In Deutschland und seinen Nachbarländern sind inzwischen wieder viele Jakobswege ausgewiesen.

Die Pilger haben entweder den ganzen Weg oder den Weg durch Spanien, mindestens aber die letzten 100 km der Strecke zu Fuß oder die letzten 200 km zu Pferd oder per Fahrrad zurückgelegt. Dies wird mit Stempeln von einzelnen Stationen in einem Pilgerausweis verzeichnet.
In Santiago erhalten die Pilger eine Urkunde, die Compostela. Da der Pilgerweg Menschen aus allen Nationen anzieht, entwickelt sich heute auf diesem Weg auf Grundlage des (vorübergehenden) gemeinsamen Pilgerstatus eine praktische internationale Verständigung ungeachtet der Herkunft, des Alters, des Ansehens und des Geschlechts.

Der Jakobsweg - was er ist und was er bewegt


Der Jakobsweg ist eine absolut individuelle Erfahrung. Wenn du andere Menschen fragst, die den gleichen Weg zur gleichen Zeit gegangen sind, wirst du teilweise ganz andere Geschichten hören.
Schaue, was für dich Sinn macht und folge deinem Gefühl. Und lasse dir selbst den Raum, deine eigenen Erfahrungen zu machen. Denn diese sind es, die den Weg so besonders und einzigartig machen.

Ich laufe hier, um mein Leben auf die Reihe zu kriegen.

Was Pilgerinnen und Pilger zum Jakobsweg sagen:

Ich gehe den Weg aus spirituellen Gründen. Und weil er ein historischer Weg aus dem Mittelalter
Jeder sucht etwas in seinem Inneren. Es gibt diesen spirituellen Aspekt, hier zu gehen.
Viele Menschen, die auf dem Camino gehen, ändern etwas in ihrem Leben. Hier denken sie über ihre Existenz nach.
Manche machen hier Entdeckungen, und ihr Leben ändert sich. Hier entdecken sie vielleicht Dinge, die ihre Einstellung zum Leben radikal verändern. So gesehen ist der Jakobsweg eine Brücke hin zu anderen Perspektiven und einer neuen Sichtweise auf das Leben.
Ich laufe hier, weil ich meine zweite Chance gekriegt habe und versuche, mein Leben auf die Reihe zu kriegen. Und um Spaß am Leben zu haben. Ich glaube an die Chance. Aber ob es helfen wird, liegt an mir.

Jugendlicher

Die Leute, die auf dem Jakobsweg spirituelle Erfahrungen gemacht haben, die sind dann anders.

Pater Gaspar

Ich erlebe hier jeden Tag ungefähr 53 kleine Wunder und frage mich, ob ich die zu Hause auch erlebe und sehe sie nicht. Ich glaube, dass das so ist. Hier nehme ich sie eher wahr.
Dieser Camino ist eine Brücke in deinem Leben. Ein Übergang in einen anderen Lebensabschnitt. Er verwandelt dich. Er ergreift dich. Also, ganz klar. Der Weg ist wie eine Brücke, eine spirituelle Brücke.
Der Camino ist für vieles ein Symbol. Diese Brücke zum Beispiel: Was liegt auf der anderen Seite des Tages? Was passiert im Leben als Nächstes? Das Unbekannte. Wir wissen nicht, was dort drüben vor uns liegt. Es ist nichts so schwierig, als dass man es nicht überwinden könnte.
Man ist immer ein anderer, als der, der man losgegangen ist. Egal aus welcher Motivation. Man kommt zu einer anderen Tiefe von Erfahrung, von Wahrnehmung, von Natur, von dem, was rechts und links von einem ist.
Ich wollte gar nicht, dass ich auf dem Camino gehe. Der Camino wollte, dass ich es tue.
Die Welt verändert sich. Wir fühlen uns verloren und wissen nicht, warum wir hier sind. Vielleicht hat dieser Weg Antworten. Wir entdecken Dinge, weil wir hier viel voneinander lernen. Der Weg ist eine Möglichkeit, dich selbst und deinen Lebenszweck zu finden.
Es ist wie die Arbeit an einem Wendepunkt für dein Leben. Wenn du mal ein Check-Up brauchst.
Ich habe mir zweieinhalb Monate dafür Zeit genommen. Es braucht gute Gründe und Ernsthaftigkeit. Dann ist es ein Meilenstein im Leben.
Es ist für mich nicht von hier nach da. Es ist innerhalb meines Lebens. Es führt weiter.
Also für mich ist es eine große Erfahrung: das Ankommen

Pater Gaspar

Zitiert aus dem Film: Weg. Brücke. Fluss. der Badischen St. Jakobusgesellschaft e.V. 2013

Tipps und Tricks für Deine Pilgerreise


...und am Ende bekommst Du eine Urkunde


Das Wichtigste...das Gepäck: 800km sind 800km (in Spanien) Und jedes Gramm, welches du zu viel auf den Hüften trägst, wird sich rächen. Es wird empfohlen, nicht mehr als 10kg zu tragen. Idealerweise inkl. einem Liter Wasser.

Rucksack: Lasse dich von einem Fachmann beraten. Ein guter Rucksack lohnt sich.

Schlafsacküberzug aus Seide: Decken, die sauber sind, gibt’s meist vor Ort. Dennoch wirst du froh sein, dich in den eigenen Duft kuscheln zu können.

• Wanderjacke/Fleecejacke
• Regencape & -hose
• Wanderschuhe: Möglichst leichte Schuhe, die über die Knöchel gehen und gut eingelaufen sind
• Wanderstöcke/Pilgerstab
• Flipflops
• Sonnenbrille und –hut
• Reiseunterlagen: Wanderführer
• Bücher: Es gibt schöne, leichte Ausgaben
• Tagebuch
• Stifte
• Wasserschlauch: Du hast beide Hände frei und kannst trotzdem regelmäßig trinken
• Becher, Taschenmesser, Tupperdose
• Handy & Ladegerät
• Mehrfachstecker: Solltest du eine Kamera, Handy u.ä. mitnehmen, kann ein Mehrfachstecker hilfreich sein. Die Herbergen haben nicht unendlich viele Steckdosen und so bekommst du immer einen Ladeplatz
• Medikamente und Blasenpflaster: Es reicht eine absolute Notausstattung. In jedem kleinsten Dorf gibt es eine Apotheke, die bestens ausgerüstet ist. • Körperpflege: Jeder das, was er so braucht. Mehrere kleine Flaschen reichen
• Sonnenschutz
• Handtuch: aus Mikrofaser
• 3 Paar Wandersocken
• Treckinghose mit abnehmbaren Hosenbeinen
• 1 kurze Hose
• Pullover
• 3 Unterhosen: Wanderunterhosen. Normale Unterwäsche reicht jedoch völlig aus
• Kordel und Sicherheitsnadel: Manchmal trocknet die Wäsche über Nacht nicht, dann kannst du sie damit am Rucksack befestigen
• Leinenbeutel, um das Chaos im Rucksack einzudämmen. Kann auch als Kissenbezug genutzt werden
• Ohrenstöpsel: Ganz wichtig! In jeder Herberge gibt’s mindestens einen Super-Schnarcher
• T-Shirt und Leggings als Schlafoutfit
• Geld, Ausweis, Krankenversicherungsunterlagen, Pilgerausweis

Unter jakobsweg.de gibt es weitere wertvolle Hinweise.