Irgendwann kannst Du den Schmerz überwinden.
Direkt zu Beginn der Osterferien machten wir (WG Lilienthal und WG Impuls) uns auf den Weg nach Oberweißenbrunn in Bayern. In diesem Jahr wollten wir den deutschen Jakobsweg erproben und Teil des Gemeinschaftspilgerprojekts "In Bewegung sein" werden. Hatten doch schon einige wenige von uns Erfahrungen auf dem spanischen Jakobsweg gesammelt, Deutschland war jedoch Neuland. Aber getreu dem Motte "El Camino es la meta" (der Weg ist das Ziel) machten wir uns zur ersten Tagesetappe auf. Ausgestattet mit Pilgerpass und Jakobsmuschel pilgerten wir 17 km bis nach Premich, gefolgt von 20 km bis nach Bad Kissingen, dann weitere 18 km nach Poppenhausen - und so zog sich der Weg über sieben Tage bis nach Würzburg. Die höchste Tagesetappe stand mit 26 km in unserem Wanderführer. Der Wanderführer "Jakobswege Deutschland Süd 1" bot mit seinen Beschreibungen eine gute Orientierung auf den Pilgerwegen. Und zu unserer positiven Überraschung war der Jakobsweg wirklich gut mit Jakobsmuscheln bestückt und die Jugendlichen fanden sich meistens gut zurecht. So war es einerseits möglich gemeinsam als Gruppe zu pilgern, aber anderseits konnte bei Bedarf auch jeder einfach mal ganz alleine für sich ein Stück des Jakobweges beschreiten.
Übernachtet wurde in unterschiedlichen Jugendherbergen oder kleinen Pensionen, in denen wir immer sehr freundlich aufgenommen wurden. Häufig wurden den Jugendlichen von Außenstehenden Erstaunen und Respekt entgegen gebracht, eine solche Aktion durchzuziehen. Zudem hatten einige Jugendliche recht schnell mit Blasen an den Füßen und Schmerzen zu kämpfen. Riso (20 J.) hatte die Erkenntnis: "Irgendwann kannst du den Schmerz überwinden und er ist nicht mehr da. Ich musste allerdings mein Schritttempo reduzieren und mit meiner Kraft haushalten...
Und da haben die anderen Rücksicht auf mich genommen und sind bei mir geblieben. Das war ein schönes Gefühl, ein Gefühl von Solidarität und Gemeinschaft." So hat jeder einzelne ganz persönliche, wertvolle Erfahrungen auf dem Weg gemacht. Ständiger Begleiter war das "Pilgertagebuch" in dem die Jugendlichen und Erwachsenen ihre besonderen Erfahrungen niederschreiben konnten. Auch Petra (15 J.) war sich von Anfang an sicher, mitpilgern zu wollen: "Einfach mal Zeit haben, einen klaren Kopf kriegen und über Gott und die Welt nachdenken können - das ist mir gerade wichtig.
Ja, und zu spüren, was ich wirklich will - auch für meine Zukunft.“