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„Was wir alleine nicht schaffen, das schaffen wir dann zusammen!“

DON BOSCO JUGENDWERK BAMBERG

Unsere Jakobsweg: Bamberg nach Murrhardt | Deutschland
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INFOS

EINRICHTUNG
Don Bosco Jugendwerk Bamberg

TEILNEHMERKREIS
21 Kinder, 9 Erzieher, 4 Orgateam-Mitarbeiter

DATUM
20.08. – 29.08.2018

LAND
Deutschland

STRECKE
Bamberg – Burgebrach- Burghaslach- Scheinfeld- Weigenheim – Steinsfeld – Rothenburg ob der Tauber – Schrozberg - Billingsbach – Langenburg – Schwäbisch Hall- Murrhardt

KILOMETER
ca. 180 KM

FORTBEWEGUNGSART
zu Fuß

 

UNSER CREDO

„Was wir alleine nicht schaffen, das schaffen wir dann zusammen!“

 
 
 

UNSERE ERFAHRUNG

Pilgern mit benachteiligten Kindern, die in heilpädagogischen und therapeutischen Wohngruppen leben. Kann man das machen? Geht das?Und wenn ja, wie kann das gehen?

Wir vom Don Bosco Jugendwerk in Bamberg haben es gemacht und sagen: Ja, man kann und sollte, unbedingt!

Die uns anvertrauten Kinder haben mit Beeinträchtigungen, belastenden Erfahrungen und oft sehr schwierigen Familien – und Vorgeschichten zu kämpfen. Sie erfahren in ihrem Alltag viel Ablehnung und benötigen in vielen Bereichen Unterstützung. Die Kinder und Jugendlichen sind zwischen 5 und 21 Jahre alt und leben oft viele Jahre in unserer Einrichtung.
Wir haben uns getraut und sind mit einer Gruppe von 21 Kindern im Alter von 8 bis 19 Jahren 10 Tage gepilgert. Gestartet sind wir in Bamberg, direkt von der Einrichtung, gelandet sind wir am Ende in Murrhardt in Baden Württemberg, ca. 220 Km. entfernt! Was es bedeutet sich auf diese Art mit den Kindern zu bewegen wissen wir jetzt.
Es bedeutet, morgens nach dem Aufwecken von null auf hundert, noch vor dem ersten Kaffee. Beleidigungen, Verwünschungen und Beschimpfungen in ungeahnter Dichte und Ausmaß. Es bedeutet Wäscheberge, Schlafsackknäuel und Verwüstung soweit das Auge reicht. Es bedeutet Krisen, Tränen und viele Konflikte. Es bedeutet vor Allem, unter den Mitarbeitern Ausfälle wegen körperlicher Überlastung.
Es bedeutet für das Organisations- und Kochteam Mitarbeiter mit „Dackelblick“ am Morgen, nach dem ersten Kaffee bettelnd zu ertragen. Täglich Zelte, Kochequipment auf- und abzubauen und alle mit einem leckerem Essen zu versorgen. Es bedeutet zigfach nach dem Gleichen gefragt zu werden und trotzdem freundlich und geduldig zu bleiben, neben einer Wahnsinns Planung und Organisation im Vorfeld.
Es bedeutet aber vor Allem auch viele Gänsehautmomente, wenn Kinder strahlend das Tagesziel erreichen und von den Anwesenden mit „La Ola“ gefeiert werden. Es bedeutet Glückseligkeit, wenn die Kinder unvermittelt unser Pilgerlied anstimmen und lauthals mitsingen. Es bedeutet Stolz und Respekt vor der Leistung der Kinder und Jugendlichen, vor ihrem Durchhaltevermögen, ihrer Ausdauer und ihrer Zielstrebigkeit. Es bedeutet Lachkrämpfe wenn Kinder während des Laufens lauthals (mit Kopfhörern auf den Ohren) von „ihrer Lebenslust und ihrer Euphonie “ singen. Wenn Kinder sich in Grüppchen während des Laufens finden und miteinander reden und versuchen Probleme zu lösen. Wenn sich Problemverhalten innerhalb kürzester Zeit „wegläuft“ und so reguliert. Diese Momente sind für uns alle von unschätzbarem Wert, stärkend für die Beziehung und das Selbstvertrauen der Kinder und im Alltag auf den Gruppen so nicht zu bekommen.
Alle Beteiligten wollen, auch nach der Anstrengung, unbedingt im nächsten Jahr wieder dabei sein, viele Kinder und Jugendlichen haben das Ziel bis nach Santiago de Compostela mitzulaufen!

O-Töne der Kinder:
„ Wenn ich schon laufe, dann habe ich das Ziel auch alles zu schaffen und am Ende anzukommen“!
„Das macht doch alles null komma null Sinn“!
„Ich will unbedingt nächstes Jahr wieder dabei sein“.
„Zehn Tage ohne Fernseher sind eigentlich auch mal ganz schön“.
„Meine ganzen Füße sind gebrochen!“
„Ich setz mich jetzt hierhin und bleib sitzen, könnt ihr vergessen, ich lauf nicht weiter“.
„Ich will morgen nicht mehr jammern“.
„Das schönste war, im Freibad zu übernachten“.
„Darf ich auch mitlaufen, wenn ich nicht mehr hier wohne?“

Pro Tag wurden zum Frühstück und zur Vesper an Rohkost verzehrt:

2,5 kg Kohlrabi
3 kg Gurken
1,5 kg Datteltomaten
1 kg Paprika
0,5 kg Karotten
1 kg Trauben
1 Wassermelone
70 Brötchen
90 Müsliriegel / etwas Süßes
30 Eier

Wir bedanken uns bei allen Unterstützern, die uns Sportheime, Gemeindehäuser, Duschen auf Campingplätzen umsonst zur Verfügung gestellt haben und wünschen uns auch für die Zukunft so viel Hilfe. Wir wünschen uns, dass wir unser Ziel, in Etappen nach Santiago laufen zu können , erreichen. Und wir wünschen uns viele Nachahmer und Mutige aus den Reihen der Jugendhilfekollegen.

Das Pilgerteam aus dem Don Bosco Jugendwerk in Bamberg


Anbei der Text von unserem selbstgereimten Pilgersong. Vorlage und Melodie ist der Song „Astronaut“ von Sido. Der Song wird zurzeit von unseren Kindern und Jugendlichen im Studio aufgenommen.


SONGTEXT:

Jetzt geht’s ab,
Pilgern nach Santiago, Füße sind schon blau;
Geht jeder mit na klaro, niemand hält uns auf;

Wir laufen los haben Angst sind voller Nervosität
Trotzdem mutig und entschlossen gehen wir auf den Weg
Endlich raus aus der Stadt, mal was neues erleben
DoBoJuBa bringt die Käffer dieser Welt zu beben

Wir liefen vierzig Kilometer zu ´nem Zeltplatz am See
Baden die kaputten Körper jede Faser tut weh
Erster Krankenhausbesuch nach der Badeaktion
Doch das macht des Kids nichts aus gibt fettes Essen zum Lohn.

Am nächsten Tag steigen wir legal ins Schwimmbad ein
Doch auch nach Badeschluss blieben wir dort – völlig allein
Es gibt ein vor und kein Zurück mehr nur Santiago im Blick
Einer von 1000 Kilometern einfach Stück für Stück
Jetzt geht’s ab.

Jetzt geht’s ab,
Pilgern nach Santiago, Füße sind schon blau;
Geht jeder mit na klaro, niemand hält uns auf;
Wir wandern durch die Flammen, trotzdem der Gefahr;
Wir halten fest zusammen, DOBOJUHUBA

Im Dunkel der Nacht
Am Zeltplatz ist alles so friedlich doch im Wald geht es ab
Wir haben uns alle mal verlaufen ´ne Abzweigung verpasst
Doch trotz ein bisschen Angst und Panik habens alle geschafft
Auch der letzte der am Abend über die Ziellinie geht
Wird bejubelt und besungen unsere Welle steht
Auch am Morgen sitzen wir im Kreis um uns ist Chaos
Doch ein Impuls von Helena schaltet Unruhe aus
Selbst fürs Essen ist den ganzen Tag gesorgt-

DANKESEHR

Ohne uns´re Küchenengel, schwöre, geht es nicht mehr!
Es gibt ein vor und kein Zurück mehr nur Santiago im Blick
Einer von 1000 Kilometern einfach Stück für Stück
Jetzt geht’s ab

Jetzt geht’s ab,
Pilgern nach Santiago, Füße sind schon blau;
Geht jeder mit na klaro, niemand hält uns auf;
Wir wandern durch die Flammen, trotzdem der Gefahr;
Wir halten fest zusammen, DOBOJUHUBA

Oh Oh ooooooh, DOBOJUHUBA
Oh Oh oooohhhh, DOBOJUHUBA

Und beim Anblick dieser Crew fällt uns alles wieder ein
Sind wir nicht eigentlich am Leben um zusammen zu sein
Wir werden immer weitergehen, das ist uns allen klar,
Wir sind stark, wir sind stolz, wir sind DoBoJuhuBa

 

UNSERE FOTOS

 
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